In der aktuellen Zeit ist Bildungsarbeit ein schwieriges Unterfangen. Dennoch ist es den Mitarbeitenden des Natur- und Geoparks gelungen, in vielen Einsätzen dem Bildungsauftrag nachzukommen und auch 2021 den Menschen die Natur nahe zu bringen.
Die Angebote finden überwiegend im Freien statt, was natürlich gerade in der aktuellen Zeit ein großer Vorteil ist. Natürlich steht die Sicherheit der Kinder, der Lehrpersonen sowie dem Umweltbildungsteam des Natur- und Geoparks stets im Vordergrund. Dennoch waren selten leider auch Terminabsagen notwendig.
Mehrmals konnte der Steine- und Vulkanforschertag mit Kindern der Kita Hillesheim stattfinden, jeweils vorbereitet durch einen Einsatz in der Einrichtung. In der Kita haben sich die Kinder mit den grundlegenden Eigenschaften der Gesteine beschäftigt und den Umgang mit dem Geologenhammer geübt. Anschließend ging es in den Arensberg-Vulkan, ausgerüstet mit Geologenhammer, Schutzhelm und Lupe.
Nach einem kräftigen Frühstück auf der „Zauberplane“, auf der man den Helm abnehmen darf, hatten die Kinder die Gelegenheit, den Schlot des Vulkans selbständig zu begehen. Viele spannende Gesteine wurden gesammelt und später auf der „Zauberplane“ sortiert und deren Geschichte besprochen. Natürlich interessiert auch, warum die Menschen die Gesteine abgebaut haben und was man alles damit machen kann.
Jedem Kind ist es unter fachlicher Anleitung durch einen Geologen gelungen, Steine zu zerschlagen, um ihr Inneres erforschen zu können. Für Andreas Schüller, dem Geschäftsführer der Natur- und Geopark Vulkaneifel GmbH ist Sicherheit oberstes Gebot: „Kein Kind soll sich bei unseren Aktionen verletzen, deswegen üben wir den sicheren Umgang mit den Werkzeugen immer wieder. Die Kinder haben großen Spaß dabei.“
Um das Thema Gesteine ging es auch in der 2. und 4. Klasse in der Grundschule Großlittgen. Die Eigenschaften der Gesteine standen hier im Vordergrund und der Umgang mit dem Geologenhammer macht auch Grundschulkindern Spaß. Außerdem besteht in der Grundschule bereits die Möglichkeit, das Mikroskopieren als wichtiges Hilfsmittel für wissenschaftliches Arbeiten einzuführen. „Mit Stereomikroskopen können wir den Kindern eine völlig neue Welt aufschließen“, erklärt der Geologe Achim Herf, der die Einsätze konzipiert. „Auch mit einem zweiten Schuljahr kann man prima mikroskopieren. Diese wichtige Fertigkeit für forschend-entdeckenden Unterricht können wir in vielen Themenbereich einsetzen, nicht nur in der Geologie.“
Ein anderes wichtiges Themenfeld ist die Wiese, ein wichtiges Ökosystem und Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten und damit ein weiteres Tätigkeitsfeld des Natur- und Geoparks. Mit fünf Erzieher*innen der Kita Hillesheim wurde im Rahmen einer Weiterbildung im Juni eine Wiese im Umfeld der Einrichtung besucht und zahlreiche Methoden trainiert. Das Highlight war das „Wiesenhaus“, das schon Kitakindern den stockwerkartigen Aufbau der Wiese nahebringt.
Die Erzieher*innen der Kita Strohn, der ersten „Natur- und Geopark-Kita“ weltweit, haben sich in voller Teamstärke an einem Samstag im Sommer 2021 zum Thema Vulkanismus weitergebildet. „Vulkanismus ist ein Thema, das bei allen Kindern Begeisterung auslöst und natürlich ein Kernthema für den Natur- und Geopark Vulkaneifel ist“, bestätigt Pia, eine der Erzieher*innen in Strohn.
Leider konnte die Arbeit mit den Junior-Rangern auch 2021 nicht weitergeführt werden, das jährliche Camp musste nach 2020 zum zweiten Mal abgesagt werden.
Die Mitarbeitenden des Natur- und Geoparks Vulkaneifel hoffen, dass im Jahr 2022 wieder mehr Einsätze und Aktionen stattfinden können, denn die Schulen und Kitas stehen in den Startlöchern für eine spannende Saison.
Text & Foto: Naturpark Vulkaneifel