„Baselbieter Röteli“, „Orangerij Gigant“, „Texas Wild Cherry“, „König Humbert“, „Pink Flamingo“ – bei diesen exotischen Namen handelt es sich nicht etwa um die neuesten Trends von Cocktail-Varianten oder um die Namen neu entdeckter Viren. Was sich dahinter verbirgt, sind historische Tomatensorten, deren Samen Naturparkführerin Ulrike Schauff zum Erhalt der bunten Farben-, Formen- und Geschmacksvielfalt des gesunden Gemüses kultiviert hat. In ihrer „Samenbank“ befinden sich inzwischen mehr als 100 verschiedene Sorten.

Am Sonntag, 30. April ab 12 Uhr bietet die Sinntalerin im „Schaufenster Spessart“ im Schafhofgebäude in Jossgrund-Burgjoß 12 verschiedene Sorten dieser besonderen Tomatenpflanzen zum Selbstkostenpreis von 1,50 Euro pro Pflanze an. Es sind Cocktail-, Salat- und Fleischtomaten in unterschiedlichen Formen und Farben.

„Weltweit sind mehr als 10.000 Tomatensorten bekannt“, so die Expertin, die ihr Wissen zur Aufzucht und zur Pflege der Pflanzen auch gerne an Interessierte weitergibt. Es liegt ihr sehr am Herzen, dass die Tomatenvielfalt nicht ausstirbt. Die Tomate stammt aus Mittel- und Südamerika. Als Christoph Kolumbus einige Pflanzen mit nach Europa brachte, waren sie zunächst nur für Botaniker und Apotheker interessant. Die Europäer trauten sich nicht, die unbekannten Früchte zu essen, weil die Pflanzen einen strengen Geruch verbreiteten. Zudem war es unheimlich, dass die Früchte über Nacht ihre Farbe wechseln konnten. Sehr zögerlich hielt die Tomate Einzug in die europäische Küche, wo sie dann aber ihren Siegeszug erlebte.