Die Naturparkverwaltung Hoher Fläming hat in diesem Jahr 1.700 heimische Stauden, 390 heimische Sträucher und 2.400 insektenfreundliche Blumenzwiebeln erworben und an 82 Gartenbewirtschafterinnen und Gartenbewirtschafter übergeben. Neben Privatpersonen haben auch Schulen, Kitas und Vereine das Angebot genutzt und ihre Gärten insektenfreundlicher bepflanzt.

 Viele Menschen möchten ihren Garten naturnah gestalten, um den Insekten und anderen tierischen Gartenbewohnern ein Zuhause und ein Nahrungsangebot anzubieten. Dem Aufruf der Naturparkparkverwaltung Hoher Fläming im September, insektenfreundliche Stauden in die Gärten zu bringen, waren etwa 100 Haushalte gefolgt. Um eine möglichst große Arten- und somit Blütenvielfalt zu erreichen, standen 44 verschiedene Stauden, elf verschiedene Sträucher und acht verschiedene Blumenzwiebeln (insgesamt 63 Pflanzenarten) zur Auswahl. Dabei wurde darauf geachtet, dass das ganze Jahr über der Blütentisch reich gedeckt ist.

Zusätzlich wurden auch Futterpflanzen für Schmetterlingsraupen wie verschiedene Gräser angeboten. Besonders beliebte Stauden waren Glockenblumen, Wiesen- und Skabiosen-Flockenblumen, Karthäuser-Nelke und Wiesen-Salbei. Hundsrosen, Sal-Weiden und Gewöhnlicher Schneeball zählten zu den meistgewünschten Sträuchern. Aufgrund der hohen Nachfrage konnten nicht alle Pflanzenwünsche erfüllt werden, aber die Pflanzenlisten werden hoffentlich für viele Gärtnerinnen und Gärtner als weitere Inspiration dienen.

Insgesamt erhielten 82 Gartenbewirtschafterinnen und Gartenbewirtschafter verteilt über das gesamte Naturparkgebiet 1.700 Stauden, 390 Sträucher und 2.400 Blumenzwiebeln.

Familie Schmidt aus Reetz war gleich in zweifacher Funktion unterwegs: Im privaten Garten der Familie wachsen nun noch mehr heimische Stauden, Wildsträucher und insektenfreundliche Zwiebelblumen. Zusätzlich setzte sich Friederike Schmidt auch für die insektenfreundliche Bepflanzung der neuen Naturpark-Kita „Zwergenland“ in Reetz ein. Hier werden ab dem nächstem Jahr 35 heimische Stauden und eine Sal-Weide den Garten schmücken. So können die Kinder in den nächsten Jahren das Wachstum der Pflanzen und die Insekten bei der Nahrungssuche beobachten.

Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gebäudebrüter-Projektes von 2021 nahmen nun auch an der diesjährigen Aktion teil. 2021 waren 180 Nisthilfen für Mehl- und Rauchschwalben und Mauersegler an interessierte Bewohner vermittelt worden. Die naturnahe Gestaltung der Gärten mit (Wild-)Stauden und Sträuchern kommt nun auch den seltener werdenden Gebäudebrütern zugute.

Wichtige Tipps und Tricks für eine naturfreundliche Gartengestaltung wurden darüber hinaus auf zwei Seminaren gegeben. Ariane Hofmann, Vorstandsvorsitzende des Hortus Terrigenus e. V., erläuterte anschaulich die Spezialisierungen und Lebensweisen der heimischen Wildbienen, Käfer und Schmetterlinge. Anschließend wurden praxistaugliche Nisthilfen für Wildbienen aus markhaltigen Brombeerstängeln angefertigt.

Hintergrund

In der zum Teil ausgeräumten Landschaft stellen Gärten wichtige Rückzugsräume für Insekten, Vögel, Kleinsäuger und Reptilien dar. Das Pflanzen von heimischen und insektenfreundlichen Stauden, Sträuchern und Zwiebelblumen und ein naturnahe strukturreiche Gestaltung der Gärten leistet einen wichtigen Beitrag gegen das Insektensterben.