Im Jahr 2016 erhielt der Wanderweg Hünenteich im Nationalpark Hainich vom Deutschen Wanderverband (DWV) die Auszeichnung als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ in der Kategorie „naturvergnügen“. Eine Nachzertifizierung ist alle drei Jahre vorgesehen. Nun überzeugte der Hünenteichweg erneut und erhielt seine Rezertifizierungsurkunde. So kann der Nationalpark Hainich auch weiterhin mit seinem „Qualitätsweg Hünenteich“ werben.

Zertifiziert wird ein Weg nur, wenn er strenge Qualitätskriterien erfüllt. So prüft der DWV, ob mindestens 35 Prozent der Gesamtstrecke aus naturnahem Untergrund besteht, ob die Wegweisung funktioniert und ob der Weg abwechslungsreiche Naturattraktionen bietet. 2016 war er der erste Qualitätsweg unter 20 km Länge mit thematischer Ausrichtung in Thüringen. Heute gibt es schon einige mehr in Thüringen.

Nationalparkleiter Manfred Großmann freut sich über die Auszeichnung: „Der Wanderweg Hünenteich hat die Auszeichnung mehr als verdient. Unterwegs erlebt man zum Beispiel die vielen, verschiedenen Charakteristika des Nationalparks: den Buchenurwald, die großen Offenflächen und den Hünenteich, eine Seltenheit im gewässerarmen Hainich. Der Spielplatz Wildkatzenkinderwald erfreut ganz besonders die kleinen Wanderer. Neu ab April 2022 wird sein, dass es eine täglich betreute Nationalpark-Information in der Umweltbildungsstation direkt am Weg geben wird.“

Alle Infos zum Weg findet man im Faltblatt „Wanderweg Hünenteich“ auf der Homepage des Nationalparks Hainich unter www.nationalpark-hainich.de, auf der Homepage des DWV unter www.wanderbares-deutschland.de und im Wanderbildband „Wanderbares Deutschland“ vom Kompass-Verlag.

 

Hintergrund-Information zum Wanderweg Hünenteich

Auf dem Wanderweg Hünenteich, geleitet durch das Symbol mit dem Frosch, erlebt der Wanderer die vielfältigen Facetten des Nationalparks Hainich, ein wahres Lebensraummosaik. Ab dem Wanderparkplatz Fuchsfarm bei Mülverstedt lockt im Mai ein weißes Blütemeer aus Bärlauch in den Wald hinein. Der Weg schlängelt sich entlang der Grenze zur UNESCO-Weltnaturerbefläche hinauf in den Buchenmischwald mit zunderschwammbesetzen alten Rotbuchen, liegendem und stehendem Totholz. Tritt man aus dem Wald heraus, überblickt man eine ehemalige Schießbahn aus der Zeit der militärischen Nutzung, die sich heute ohne menschliche Eingriffe weiter entwickelt und eine enorme Artenvielfalt aufweist. Im Sommer kann man hier die rosa-weiß gefleckten Blüten des Fuchsschen Knabenkrautes entdecken. Wieder im Wald, präsentiert sich grün schimmernd der Hünenteich, ein angestauter Erdfall, als Seltenheit im wasserarmen Hainich. Vorbei an einem Erlenbruch, der im Herbstnebel gar schaurig anmuten kann, endet der Weg erneut am Parkplatz Fuchsfarm (Gesamtlänge ca. 5 km).

 

 

Bild: Jens Fischer | Der Hünenteich ist eine Seltenheit im gewässerarmen Hainich.