Die Naturparkverwaltung Hoher Fläming hat im Jahr 2021 180 Nisthilfen für die Gebäudebrüterarten Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalbe erworben und an 49 Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer im Naturpark vermittelt. Neben Privatpersonen haben auch Stadtverwaltungen und Ämter geeignete Gebäude zur Verfügung gestellt.

Nach dem Nisthilfen-Vermittlungs-Aufruf der Naturparkverwaltung im Oktober war die Resonanz auf das Angebot groß. Eines zeigte sich bei den nachfolgenden Gesprächen durchweg: die Menschen im Hohen Fläming sorgen sich, weil sie den Rückgang der Rauch- und Mehlschwalben in ihrer Umgebung bemerken und sie wollen sich für den Schutz der Tiere einsetzen. Schwalben und Mauersegler sind nämlich grundsätzlich sehr standorttreu und kehren gewöhnlich ein Leben lang zu ihren Nestern zurück. Seit den neunziger Jahren sind die Bestände vor allem bei den Schwalben rückläufig, die Gründe hierfür vielfältig.

Das Anbringen von geeigneten, artspezifischen Nisthilfen ist eine gute Möglichkeit, die Vögel in ihrem Brutgeschehen zu unterstützen. Doch hier gibt es einiges zu beachten. Zwei Seminare bereitete die neuen Vermieterinnen und Vermieter daher auf die unter-schiedlichen Ansprüche der tierischen Bewohner vor, wie die Standortwahl und das fach-gerechte Anbringen der Nisthilfen. Jede der drei Arten wurde mit ihren Ansprüchen an den Lebensraum in einem Vortrag von Fachfrau Antje Drangusch beleuchtet. bei einer kleinen Exkursion wurden echte Nester in und an Gebäuden begutachtet und Hinweise für das Anbringen der Nisthilfen detailliert besprochen. An einem Exkursionspunkt auf dem Grund-stück von Herrn Bartsch in Wiesenburg konnten die Teilnehmenden erfahren, wie man mittels Klangattrappen erfolgreich Mauersegler ansiedeln kann. Herr Bartsch übernimmt drei weitere Nisthilfen für Mauersegler vom Naturpark, so dass die kleine Kolonie auf seinem Hof weiter wachsen kann.

Auch der Mangel an geeigneten Nestbaumaterialien und an ausreichender Nahrung wurde in den Seminaren thematisiert. Andrea Künnemann von der Naturparkverwaltung stellte einfach umzusetzende Maßnahmen vor, wie das Anlegen einer simplen Lehmpfütze oder diverse Gestaltungsmöglichkeiten im eigenen Garten.

Insgesamt werden die 180 Nisthilfen an 49 verschiedenen Standorten fast über das gesamte Naturparkgebiet aufgehangen. In Brück am östlichen Rand des Naturparks, werden an der Oberschule zehn Mauersegler-Kästen direkt am Schulgebäude angebracht. Betreut und begleitet wird das Vorhaben von den Hausmeistern und interessierten Schülern. Von Ziesar, über Grebs bis nach Ragösen im Norden und Niemegk und Klein Marzehns im Süden des Naturparks wird es ab dem Frühling 2022 also spannend: werden die Tiere nach ihrer langen Reise die Nisthilfen annehmen? Um den Erfolg des Vorhabens einschätzen zu können, bleibt die Naturparkverwaltung mit allen Kooperationspartnern in den nächsten drei Jahren eng in Kontakt.

2022 wird die aktive ökologische Umgestaltung von Haus- und Bauerngärten durch die Naturparkverwaltung Hoher Fläming gefördert. So finden auch Gebäudebrüter im Umfeld bessere Voraussetzungen. Hierfür stehen 8.000 Euro zur Verfügung.

Weitere Detailinformationen: www.hoher-flaeming-naturpark.de.

 

 

Foto: Anja Reinholz