Dank des regnerischen Sommers begann in diesem Jahr die Pilzsaison für „Schwammerlsucher“ außergewöhnlich früh. Hauptsammelzeit für die Wald-Delikatessen ist aber der Herbst, hier vor allem die Monate Oktober und November, und endet mit dem ersten Bodenfrost.
Etwa 4.300 Pilzarten sind in Thüringen nachgewiesen, rund 300 davon sind essbar, wenige Dutzend davon werden regelmäßig als Speisepilz gesammelt. „Jeder darf im Wald Pilze in geringen Mengen und zum eigenen Verbrauch sammeln“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Doch Vorsicht: In Naturschutzgebieten oder auch gezäunten Forstkulturen ist das Sammeln verboten. Gleiches gilt für gesperrte Waldgebiete, in denen Holz geerntet oder Jagden durchgeführt werden.
Aber auch dort, wo gesammelt werden darf, sind ein paar Regeln zu beachten:
- Bitte nur Pilze sammeln, die später auch verzehrt werden. Denn Pilze spielen im Ökosystem Wald eine wichtige Rolle.
- Viele Waldpilze stehen unter Schutz und dürfen nicht gesammelt werden. Für die bei Sammlern beliebten, aber auch geschützten Steinpilze und Pfifferlinge, gilt eine Ausnahmegenehmigung.
- Pilze nicht in Plastiktüten, besser im offenen Körbchen transportieren.
- Pilze nicht herausreißen, sondern mit einem scharfen Messer ebenerdig abtrennen. So bleibt das Pilzmycel im Boden erhalten.
- Pilzsaison und Jagdzeit überschneiden sich. Wo Jagden stattfinden, besteht Betretungsverbot!
- Giftige Pilze bitte stehen lassen. Zum Verzehr durch den Menschen ungeeignet, dienen sie für manche Tiere sehr wohl als Nahrung.
- Wald in Thüringen ist zu über 50 % in Privatbesitz. Bitte die Rechte der Eigentümerinnen und Eigentümer beachten.
- Nicht mehr als 250 Gramm Wildpilze pro Woche verzehren.
- Wer in der Pilzbestimmung unsicher ist, sollte unbedingt einen der landesweit etwa 60 Pilzberater aufsuchen.
Im Falle eines Falles sollte die Notrufnummer des Erfurter Giftinformationszentrums (‘ 0361-730 730) gewählt werden.