Waldbrandüberwachung von März bis Oktober

Acht Monate im Jahr überwacht ThüringenForst die Wälder auf mögliche Brände. Der Klimawandel, aber auch der sorglose Umgang des Menschen mit Naturgefahren lässt die Förster allerdings mit Sorgen in die Zukunft blicken.

Zum 1. März aktiviert die Thüringer Landesforstanstalt die diesjährige Waldbrandüberwachung, die bis Ende Oktober andauert. Das hierbei eingesetzte Waldbrandprognoseverfahren arbeitet mit fünf Waldbrandgefahrenstufen, die täglich durch den Deutschen Wetterdienst (DWD) für 32 Thüringer Regionen aktualisiert werden. Die Wälder im Freistaat gelten, mit Ausnahme des Ostthüringer Raumes, wo brandgefährdete Kiefern in lichten Waldstrukturen auf recht trockenen Böden stocken, als durch Feuer gering bedroht. 2017 wurden durch die Forstexperten 15 Waldbrände (2016: 12) auf einem Hektar (2016: 1,8 Hektar) erfasst. Der finanzielle Schaden je Hektar verbrannter Waldfläche liegt im bundesweiten Durchschnitt bei ca. 2.500 €, der ökologische Schaden ist dagegen erheblich. Der Klimawandel, infolgedessen die Anzahl an Witterungsextremen zunimmt, und der sorglose Umgang des Menschen mit Naturgefahren lässt die Förster allerdings mit Sorgen in die Zukunft blicken.

 

Witterungsbedingte Waldbrandgefährdung nimmt stetig zu

„Während das Verhalten der Waldbesucher als potenzielle Brandverursacher relativ stabil bleibt, ist die witterungsbedingte Waldbrandgefährdung von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Die Tage, an denen witterungsbedingt eine hohe oder auch sehr hohe Waldbrandgefahrenstufe gemeldet wurde, haben in den letzten 50 Jahren signifikant zugenommen. So erhöhte sich im genannten Zeitraum die Anzahl der Meldetage mit den Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 um 3,8 Tage pro Dekade. Die Klimaprojektionen gehen davon aus, dass sich diese witterungsbedingte Waldbrandgefährdung auch künftig weiter erhöhen wird, wobei die tatsächliche Brandgefahr in den Wäldern in den einzelnen Landesteilen unterschiedlich ausfallen kann.

 

Der sorglose Umgang des Menschen mit Naturgefahren bleibt risikoreich

Die zunehmende Inanspruchnahme des Naturraumes Wald etwa durch Waldbesucher, Mountainbike-Fahrer oder auch Geo-Cacher wird, so die Waldbrandexperten, künftig eine Zunahme von Brandereignissen wahrscheinlich werden lassen. Dies umso mehr, da der moderne, urban geprägte Mensch einen verstärkt sorglosen Umgang mit Naturgefahren praktiziert. Auch wenn 2017 im Freistaat rund 60 % aller Brandursachen ungeklärt blieben, gelten die meisten Waldbrände in Deutschland als vom Menschen verursacht.

 

Schnelle Erkennung und umgehende Bekämpfung von Waldbränden wichtig

Ungeachtet dieser nüchternen Deutschland-Bilanz bittet Gebhardt zu Beginn der Waldbrandüberwachung 2018 alle Waldnutzer eindringlich, speziell an den ersten warmen Frühjahrstagen, Kraftfahrzeuge keinesfalls seitlich an Waldwegen zu parken: Großen Löschfahrzeugen wird damit ggf. die schnelle Zufahrt zum Brandherd genommen. Folge können empfindliche Schadensersatzforderungen des vom Brand betroffenen Waldbesitzers gegenüber dem Fahrzeugbesitzer sein.