650 junge Arnika–Pflanzen wurden von den Freiwilligen im Bereich einer lokalen
Population hinzugepflanzt, zusätzlich wurde auf einer angrenzenden Parzelle
ausgepflanzt und auch gesät. Diese Fläche wird künftig naturschutzkonform
bewirtschaftet – hierzu hat der Landkreis Fulda gemeinsam mit dem Landwirt
spezielle Maßnahmen wie eine späte Mahd und Beweidungszeiträume festge-
legt. Das Ziel im 2018 gestarteten Projekt „Arnika Rhön“ ist es, der Arnika –
Verantwortungsart im länderübergreifenden UNESCO–Biosphärenreservat Rhön – zu helfen,
neue Populationen langfristig zu etablieren. Die ehemals weit verbreitete Heilpflanze gilt heute
als gefährdet, ihre Bestände sind trotz aller Bemühungen seit Jahren rückläufig.
Mithilfe von regionalem Saatgut und daraus angezogenen Pflänzchen sollen im Projekt geeig-
nete Biotope gezielt besiedelt werden. Hierfür werden zunächst Samen der gesetzlich ge-
schützten Pflanze im nahen Umfeld der geplanten Ansiedlungsorte gesammelt – nach speziel-
len Regeln, die sicherstellen, dass nichts beschädigt wird und man „hochwertige“ Samen er-
hält. So gelingt oft eine Keimrate von etwa 90 Prozent, und selbst kleine, vom Aussterben
bedrohte Populationen können noch gerettet werden. Die jungen Pflänzchen werden dann im
Frühling „ausgewildert“. Zusätzlich werden Samen direkt ausgesät: Diese Pflanzen wurzeln von
Anfang an tiefer und können klimawandelbedingte Trockenphasen besser überstehen. An-
schließend erfolgen wiederholte Kontrollen.
Träger des Projekts ist der BUND–Kreisverband Fulda, der von Ehrenamtlichen des Netzwerks
Rhönbotanik unter Leitung des Botanikers Uwe M. Barth unterstützt sowie von der Universität
Kassel und vom Botanischen Garten der Philipps–Universität Marburg fachlich begleitet wird.
Das Projekt, das noch bis 2023 läuft, wird mit Unterstützung der Oberen Naturschutzbehörde
beim RP Kassel durchgeführt und aus Mitteln der Hessischen Biodiversitätsstrategie finanziert.
Bildrechte: Arnulf Müller