Das Land Niedersachen mit seinem Amt für regionale Landesentwicklung (ArL), der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Region Hannover arbeiten gemeinsam an einem Plan für die Entwicklung des Steinhuder Meers. Im ersten Schritt startet jetzt bis Ende März 2022 die Grundlagenermittlung. Dazu hat die Region Hannover das externe Büro Institut biota aus der Nähe von Rostock beauftragt, alle bestehenden Studien auszuwerten und gegebenenfalls weitere Untersuchungen zu ergänzen. Danach sollen in dem „Seeentwicklungsplan“ Maßnahmen vorgeschlagen werden, mit denen der Erhalt und die Nutzung des Steinhuder Meers nachhaltig gesichert werden kann.
Auf und rund um das Steinhuder Meer konkurrieren verschiedenen Nutzungsinteressen, die auch in der Zukunft und trotz Klimaveränderungen möglich sein sollen. Wassersport, Touristik, Naturschutz, Klimaschutz, Naherholung oder Fischerei. Nicht zuletzt wollen die Anwohnerinnen und Anwohner in den See-Kommunen ihre Belange berücksichtigt wissen. „Bei der Seeentwicklungsplanung werden die Themen Nährstoffeinträge, Wasserstand sowie Polderkapazitäten und die Systematik der Entschlammung besonders im Fokus stehen“, betont Dr. Conrad Ludewig, Dezernatsleiter der Domänenverwaltung. In Niedersachsens größtem Flachsee hat sich ein Schlammvolumen von 15 Millionen Kubikmetern angesammelt (Vermessung 2019) bei einem Gesamtwasservolumen von ca. 40 Millionen Kubikmetern. Aktuell wird jährlich eine Masse von 40.000 Kubikmetern entnommen, was in etwa der Neubildungsrate pro Jahr entspricht.
„Wir haben uns als Planungsteam zusammengetan und Geld in die Hand genommen, um jetzt systematisch Antworten auf die Fragen geben zu können, die am Steinhuder Meer schon lange alle umtreiben. Wir wollen wissen, mit welchen Maßnahmen wir den Erhalt des Steinhuder Meeres sichern können“, so die Umweltdezernentin der Region Hannover, Christine Karasch: „Dafür haben wir uns nun einen Profi mit ins Boot geholt, der die notwendige Erfahrung mitbringt und mit uns gemeinsam einen Seeentwicklungsplan erstellt. Das Institut biota bringt Erfahrungen aus Untersuchungen der Ratzeburger Seen und Studien aus Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg mit und ist für uns der richtige Partner für das Thema. Der Seenentwicklungsplan ist dann auch die notwendige Grundlage, um später Fördermittel für die Maßnahmenumsetzung zu beantragen.“