Zusammen für den Schutz und Erhalt der Fledermäuse in der Rhön und im Landkreis Fulda: Die Stadtwerke Hünfeld haben zwei alte Wasserhochbehälter für Naturschutzmaßnahmen zu Verfügung gestellt, die jetzt in Gemeinschaftsarbeit zu Fledermausquartieren umgebaut wurden.

Im Landkreis Fulda im Hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön sind insgesamt 17 Fledermausarten heimisch. Eine Vielzahl davon ist auf frostfreie Höhlen, Bergwerksstollen oder Keller angewiesen, um dort den Winterschlaf zu verbringen oder geeignete Tagesverstecke zu finden. In Zusammenarbeit mit dem Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Hessen betreut die Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda im Landkreis Fulda etwa 40 solcher Quartiere, zu denen auch der Milseburgtunnel gehört.

Im Raum Hünfeld sind bisher nur wenige Winterquartiere vorhanden. So wurde auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft für Fledermausschutz Fulda und der Hessischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in enger Zusammenarbeit mit der Stadt und den Stadtwerken Hünfeld, der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Fulda, der Oberen Naturschutzbehörde beim Regierungspräsidium Kassel und dem NABU neuer Lebensraum für die nachtaktiven Insektenjäger geschaffen. Nach einer ersten Ortsbesichtigung im Jahr 2019 wurden jetzt Einflüge für Fledermäuse geschaffen und spezielle von der Fuldaer Firma FCN gelieferte Fledermaus-Lochsteine an die Decke der ehemaligen Wasserkammern angebracht. Die Steine wurden von der Oberen Naturschutzbehörde finanziert.

„Dass die Wasserbehälter künftig ein wichtiger Lebensraum für Fledermäuse und andere Höhlentiere sein könnten, hat bereits eine erste zoologische Untersuchung gezeigt“, sagt Stefan Zaenker von der Oberen Naturschutzbehörde. „So konnten eine ganze Reihe von sogenannten cavernicolen Arten gefunden werden, die zwingend auf solche Quartiere angewiesen sind. Die Wasserbehälter werden bereits jetzt von einer Vielzahl an Spinnen, Tausendfüßern, Asseln, Käfern, Fliegen, Mücken, Schnecken und anderen Arten besiedelt, die auf ein spezielles Höhlenklima angewiesen sind.“

Bei den Umbauarbeiten wirkten Joachim Walter (UNESCO-Biosphärenreservat Rhön), Hans Jordan, Manfred Bender, Matthias Müller (alle NABU), Stephan Rasbach und Stefan Zaenker (Obere Naturschutzbehörde) mit.