Wichtiger Schritt in Richtung Inklusion und Integration

Broschüren und Webseite: Das UNESCOBiosphärenreservat Rhön in Leichter Sprache

Rhön, 21.04.2022 Die Bildungsangebote und häuser im UNESCOBiosphärenreservat Rhön an die Anforderungen von Inklusion und Integration anpassen und ein barrierefreies Informationsangebot schaffen: Das haben sich die Verwaltungen und Vereine für die kommenden Jahre vorgenommen. Ein wichtiger Schritt war nun die Veröffentlichung von Broschüren in Leichter Sprache. Diese sind kostenfrei bei den Biosphärenreservatsverwaltungen und in den BiosphärenInfozentren erhältlich sowie zum Download auf der Homepage verfügbar, die um einen Bereich Leichte Sprache ergänzt wurde.

Allgemeines zum länderübergreifenden UNESCOBiosphärenreservat, Rotmilan, Wildkatze, Kernzonen, Orchideen, Sternenpark und alte Haustierrassen: Das sind die Themen der vorerst acht Broschüren, die langfristig durch weitere LeichteSpracheVeröffentlichungen unter anderem zu Erlebnisangeboten und Ausflugszielen ergänzt werden sollen. Zudem ist auf der Webseite ein eigener Bereich Leichte Sprache entstanden, der ebenfalls weiterwachsen wird: https://www.biosphaerenreservatrhoen.de/leichtesprache.


„Die Schaffung von möglichst barrierearmen beziehungsweise freien Angeboten nicht nur im Erlebnisbereich, sondern auch in der Kommunikation und Wissensvermittlung ist ein wichtiges länderübergreifendes Ziel“, sagt Ulrike Schade, Leiterin der federführenden Thüringer Verwaltung des Biosphärenreservats. In Zusammenarbeit mit Julia Rösch (Bayern) und AnnaLena Bieneck (Hessen) hat sie die Erstellung der Broschüren koordiniert. Finanziert wurde das Projekt durch eine 100ProzentFörderung des Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (TMASGFF).

Leichte Sprache ist eine spezielle Form der einfachen deutschen Sprache und ein Instrument für Barrierefreiheit. Sie folgt speziellen Regeln nicht nur hinsichtlich Sprache und Rechtschreibung, sondern auch bezogen auf Inhalt, Typografie und Mediengebrauch. Leichte Sprache soll
Menschen mit kognitiven Einschränkungen, Lernschwierigkeiten oder schlechten Lese oder Deutschkenntnissen das Verstehen von Informationen erleichtern.


„Übersetzerbüro“ mit Prüfgruppe

Die Informationen über das UNESCOBiosphärenreservat Rhön in all seinen Facetten hatten die Projektverantwortlichen dem Wetterauer Büro für Leichte Sprache übergeben, das sieben der acht Broschüren bearbeitet hat. Die Leiterin WeraMarianne Arndt übersetzte die Texte
und gab sie anschließend in ihre Prüfergruppe: Menschen mit einer geistigen Behinderung, die in den Wetterauer Werkstätten der Behindertenhilfe Wetteraukreis in FriedbergOckstadt arbeiten. Sie sind also Experten in eigener Sache, die sich mit Leidenschaft für die Verbreitung der Leichten Sprache einsetzen. „Das Team prüft die Übersetzungen auf Lesbarkeit, Verständlichkeit und Eindeutigkeit“, erklärt Arndt. Knifflig wurde es zum Beispiel bei fachspezifischen Beschreibungen wie in der OrchideenBroschüre. Das Übersetzungsbüro stand für diese Fälle in engem Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen im Biosphärenreservat. Insgesamt sei die Prüfergruppe von den Natur und ArtenschutzThemen begeistert gewesen, sagt Arndt.


„Die Themen des Biosphärenreservats haben viel Potenzial, mithilfe einer barrierearmen Kommunikation durch Leichte Sprache noch mehr Menschen zu erreichen.“
Die Broschüren sind kostenfrei in den Verwaltungen des Biosphärenreservats in Bayern, Hessen und Thüringen sowie in den BiosphärenInformationszentren erhältlich.

PRESSEMITTEILUNG
www.biosphaerenreservatrhoen.de

Länderübergreifender Pressekontakt für Bayern, Hessen und Thüringen: AnnaLena Bieneck,
Hessische Verwaltung UNESCOBiosphärenreservat Rhön, Marienstraße 13, 36115 Hilders, Tel. (0661)
6006 7804 / 9035 EMail: annalena.bieneck@brrhoen.de

Foto (von links): Julia Rösch (Bayerische Verwaltung UNESCOBiosphärenreservat Rhön), WeraMarianne Arndt (Wetterauer Büro für Leichte Sprache) und Ulrike Schade (Thüringer Verwaltung UNESCOBiosphärenreservat Rhön) mit den neuen Broschüren in Leichter Spra-
che. / Foto: AnnaLena Bieneck