Die Forstwirte haben mit Unterstützung durch freiwillige Helfer den ausgetretenen Pfad wieder hergerichtet.
Nach der bereits im Sommer erfolgten Instandsetzung des Oderteichrundweges am Südwestufer haben die Forstwirte der Nationalparkverwaltung im Herbst mit tatkräftiger Unterstützung durch Freiwilligeneinsätze im Rahmen des Bergwaldprojekts und von Mitarbeitern des Unternehmens Salesforce auch den Pfad am Südostufer des Oderteiches hergerichtet.
Der Oderteich ist eines der beliebtesten Ausflugsziele im Nationalpark Harz. Durch den vor allem in den letzten Jahren angestiegenen hohen Besucherandrang dort war es zu erheblichen Schäden am Weg gekommen. Er wurde breit ausgetreten, war verschlammt und Alternativwege hatten sich herausgebildet, die zu zahlreichen Trittschäden im Wald führten.
Die geschädigten Wegabschnitte am Südostufer wurden nun auf ca. 300 m Länge durch Aufbringung von Granitgrus instand gesetzt. Hierbei handelt es sich um das im Untergrund geologisch anstehende verwitterte Gestein, das am Ufer des Oderteiches, insbesondere bei Niedrigwasser, gut sichtbar wird, so Kai Bauer, der als stellvertretender Fachbereichsleiter für Waldentwicklung in der Nationalparkverwaltung für die Maßnahme zuständig ist.
Material musste mit Schubkarren und Eimern aufgebracht werden
Die Wiederherrichtung des Weges in dem schwierigen Gelände gestaltete sich sehr aufwendig: Am Südostufer musste das Material mit Schubkarren und Eimern aufgebracht werden. Im Bereich der Anbindung an den über den Moorbereich verlaufenden Bohlensteg musste zudem ein Knüppeldamm als Unterkonstruktion errichtet werden.
Mit der erfolgten Wegeinstandsetzung dürfte nunmehr eine langfristig gute Begehbarkeit auch bei schwierigen Witterungsverhältnissen gegeben sein. Im Laufe der Jahre fällt das Wegebaumaterial farblich immer weniger auf. Der erneuerte Weg wird durch die Wanderer sehr gut angenommen, wodurch die zahlreich entstandenen Alternativwege sich in den nächsten Jahren wieder begrünen sollten. Die Vegetation kann sich nun wieder erholen.
Der Oderteich war bis Ende des 19. Jahrhunderts die größte Talsperre Deutschlands und dient heute der Stromerzeugung. Das Areal liegt mitten in einem Moorgebiet und ist ein störungsempfindlicher Feuchtlebensraum. Es gibt dort zahlreiche sumpfige Quellen und kleine Bäche sowie den Lauf der namensgebenden Oder. Der Teich ist aufgrund wechselnder Wasserstände und der dann zeitweise freiliegenden Grusfelder besonders für Wasservögel ein attraktives Gebiet, weshalb diese – abgesehen von den Badebereichen – auch nicht betreten werden sollen.
Für Besucherinnen und Besucher des Nationalparks bietet sich auf dem Rundwanderweg um den Oderteich die Möglichkeit, bei einer kurzen Wanderung einen guten Eindruck von der Entwicklung hin zu einer natürlichen Wildnis zu bekommen. Auch darin liegt ein Grund für die große Beliebtheit der dortigen Wanderwege.
Die leichte Rundwanderung um den Oderteich (W6) zwischen Sonnenberg und Oderbrück hat keine nennenswerten Steigungen, dauert rund 1,5 bis 2 Stunden und ist daher auch für Ausflüge mit Kindern zu empfehlen. Für Rollstühle oder Kinderwagen ist die teilweise auf schmalen Bohlenstegen und Wurzelpfaden verlaufende Tour nicht geeignet. In ausgewiesenen Bereichen am Ost- und Westufer des Oderteichs kann man im Sommer baden.
Foto: Kai Bauer