Im Frühling 2021 gab es den ersten Nachweis eines Wolfes im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Seither wurde kein Tier mehr gesichtet. Aktuell läuft ein Fotofallen-Monitoring im Gebiet. Zusammen mit dem Koordinationszentrum Luchs und Wolf aus Trippstadt möchte man schauen, ob Großkarnivoren den Nationalpark durchstreifen.

Ein Fotofallen-Bild, das Ende April aufgenommen wurde, zeigte ein wolfsähnliches Tier im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Ein männlicher Grauwolf (GW2104m), so konnte es über eine genetische Analyse von gefundener Losung nachgewiesen werden, hatte sich im Gebiet aufgehalten. Aber von dem Tier gab es seither im Nationalpark keine Sichtung oder andere Nachweise. Das ist nichts Ungewöhnliches, denn Wölfe wandern bei der Suche nach einem neuen Revier bis zu tausend Kilometer weit.

Nun möchte man im Nationalpark Hunsrück-Hochwald erneut ein Monitoring für Großkarnivoren durchführen. Zusammen mit dem Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO) der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt, hat die Abteilung für Forschung, Biotop- und Wildtiermanagement in der Nationalparkverwaltung ein Fotofallen-Monitoring für die Gebietskulisse entwickelt. Da Wölfe und auch Luchse gerne vorhandene Wege, Forststraßen und Wanderwege nutzen, wurden entlang dieser Fotofallen installiert.

Die Überwachung menschlicher Aktivitäten ist in keinem Falle beabsichtigt. Die Fotos dienen ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken. Die Fotofallen sind auf Kniehöhen angebracht und es ist daher sehr unwahrscheinlich, dass Bilder von Spaziergänger*innen oder Jäger*innen gemacht werden. Sollte es dennoch dazu kommen, werden die Bilder vom Nationalparkamt dem Datenschutz entsprechend unverzüglich gelöscht und finden in keiner Form Verwendung. Die Kameras sind vor Diebstahl gesichert und werden von Mitarbeiter*innen des Nationalparkamtes betreut. Zudem werden die Fotofallen von geschultem Personal des Nationalparks regelmäßig kontrolliert, gewartet und ausgelesen. Sollte eine Fotofalle durch einen Waldgast unbeabsichtigt demoliert werden, so bittet das Nationalparkamt dies unverzüglich zu melden.

Genauso freut sich die Nationalparkverwaltung über Hinweise auf die Anwesenheit von Großkarnivoren im Nationalparkgebiet. Sichtungen, Losungsfunde, Trittsiegel, Wildtierrisse oder Lautäußerungen bezüglich eines Wolfes oder Luchses können über die Telefon-Hotline: 06306 911 199 gemeldet werden.

 

Foto Wolf in der freien Natur: Konrad Funk