In wenigen Wochen beginnt die Setzzeit beim Rehwild und die noch laufschwachen Rehkitze brauchen genau dann eine gute Tarnung.
Junge Rehe, landläufig „Bambis“ genannt, haben viele kleine, weiße Punkte auf ihrem bräunlich-rötlichen Fell. Viele fragen sich, warum die Natur sich diese außergewöhnliche Fellzeichnung hat einfallen lassen? Und warum verschwindet sie nach wenigen Monaten wieder?
Die Antwort der Wildexperten der ThüringenForst-AöR ist nicht unbedingt naheliegend, aber logisch: Weil die Rehkitze nach dem Setzen noch nicht so gut und vor allem nicht ausdauernd laufen können, versteckt sie die Ricke im Wald zwischen Gräsern und trockenem Laub oder auf einer blumenreichen Wiese. Dort fallen sie mit dieser Fellzeichnung weniger auf und sind vor den Fressfeinden wie dem Fuchs, dem Luchs oder dem Wolf besser geschützt.
Die Ricke kann so ihren Nachwuchs relativ sicher ablegen. Sind die Kitze etwas größer, sind sie physisch in der Lage, vor den meisten Feinden davonzulaufen. Mit dem ersten Winterfell verlieren sie deshalb diese typische Punktzeichnung. Jetzt bedarf es keiner „Wiesentarnung“ mehr.