Vielen Menschen im Norden macht die Hitze zu schaffen – aber wie geht es jetzt eigentlich den Vögeln weit draußen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer: ohne Schatten, ohne Süßwasser und ohne die Möglichkeit, ihr (Feder-)Kleid einfach auszuziehen? Und nicht einmal schwitzen können sie … Aber die Natur hat die Küstenvögel gut ausgestattet auch für Wetterlagen wie diese, teilt die Nationalparkverwaltung mit.
Vögel verfügen nicht, wie viele Säugetiere, über Schweißdrüsen. Überschüssige Körperwärme können sie lediglich über die unbefiederten Körperteile abgeben, vor allem über den Schnabel. Den Hunden ähnlich, hecheln sie bei Hitze. Das heißt, sie atmen schnell durch den geöffneten Schnabel, sorgen so für Verdunstung und halten die Körpertemperatur im Zaum. „Zudem ist das Gefieder der Vögel in doppelter Weise isoliert – gegen Hitze ebenso gut wie gegen Kälte“, erläutert Kai Eskildsen, Leiter des Fachbereichs Umweltbeobachtungen und Planungsgrundlagen in der Nationalparkverwaltung.
Und manche kommen sogar ohne Süßwasser aus. Denn wie viele pflanzliche können auch zahlreiche gefiederte Bewohner des Wattenmeeres überschüssiges Salz ausscheiden. Die allen Vögeln eigenen Nasendrüsen oberhalb der Augen sind bei vielen marinen Arten wie etwa Möwen und Limikolen (Watvögel) besonders ausgebildet. Über einen physikalischen Vorgang wird dabei ein Sekret gebildet und über die sogenannten Salzdrüsen ausgeschieden.
Ein typischer Vertreter der Watvögel im Nationalpark Wattenmeer ist der Rotschenkel; wie seine Verwandten verfügt er über Drüsen, mit deren Hilfe er überschüssiges Salz ausscheiden kann.