Zum Weltbienentag der Vereinten Nationen (20. Mai) erklärt Umweltministerin Siegesmund: „Insekten und Bienen steht noch immer zu wenig intakte Natur als Lebens- und Schutzraum zur Verfügung. Der Weltbienentag erinnert daran. Gerade Wildbienen sind sehr wichtig für unsere biologische Vielfalt. Wild- und Honigbienen bestäuben mehr als 75% aller Nutz- und Kulturpflanzen in Europa.“
Von den bis zu 416 Wildbienenarten sind in Thüringen insgesamt 189 Arten gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht. 43 Arten sind bereits ausgestorben oder verschollen. Wenn von «Bienensterben» die Rede ist, sind Wildbienen gemeint. Denn die Honigbiene ist eine vom Menschen domestizierte Art, die nicht vom Aussterben bedroht ist.
„Um das noch immer bedrohliche Bienensterben und den Insektenschwund zu stoppen, setzen wir uns mit vielfältigen Initiativen und Förderprogrammen für den Insektenschutz ein. Und ich freue mich, dass unsere aktuelle Samentüten-Aktion ‚Werden Sie Artenschützer*in’ so erfolgreich ist und so viele zum Mitmachen anregt. Mit kleinen und großen gesunden Blühflächen drehen wir das gemeinsam“, so Siegesmund weiter.
Aus dem Sonderfonds Insektenschutz werden beispielsweise speziell größere Naturschutzprojekte für den Insektenschutz gefördert. Im Projekt „Via Natura“ werden zusammen mit dem Bundesamt für Naturschutz und dem Bundesumweltministerium, in den nächsten Jahren 5,7 Millionen Euro für blühende Feldraine zur Verfügung gestellt. Das Umweltministerium unterstützt nicht nur große Projekte, sondern auch viele kleinere Projekte für den Insektenschutz. Allein im Jahr 2020 wurden über das Förderprogramm NALAP 55 Insektenschutzvorhaben bewilligt. Damit wurden schwerpunktmäßig insektenreiche Lebensräume wie Halbtrockenrasen und Streuobstwiesen optimiert oder wiederhergestellt. Zudem unterstützt das Umweltministerium die Aussaat von Blühflächen auf von Feldmäusen geschädigten Rapsflächen. Mit dem thüringenweiten Wettbewerb „Mehr Natur in Dorf und Stadt“ werden 2021 zusätzliche spezielle Projekte für den Insektenschutz im Siedlungsbereich gefördert – Bewerbungen von Kommunen dafür sind noch bis zum 1. Juni möglich.
Mehr Informationen zur Aktion ‚Werden Sie Artenschützer*in’ , zum Insektenschutz allgemein und den Förderprogrammen finden Sie unter: http://www.umwelt.thueringen.de/artenschutz
Foto: Claudia Wilhelm