Der Förderverein des Archäologischen Museums Oldendorf/Luhe und LEADER-Region Naturpark Lüneburger Heide ermöglichen Teilhabe für Menschen mit Seheinschränkungen durch neue Informationsschilder

Die Oldendorfer Totenstatt bei Amelinghausen bietet Einblicke in die Welt der Großsteingräber und vielfältigen Bestattungsriten unserer Vorzeit. Auf engstem Raum befinden sich hier Grabanlagen aus nahezu allen vor- und frühgeschichtlichen Epochen – von der Steinzeit bis in die vorrömische Eisenzeit. Doch Besucher:innen mit Seheinschränkungen konnten bisher nur wenig von den bereitgestellten Informationen profitieren. Das hat sich nun geändert.

Am 10. Oktober wurden neu gestalteten Informationsschilder eingeweiht. Mitglieder des Fördervereins Archäologisches Museum Oldendorf/Luhe, Vertreter:innen des niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, Mitglieder des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen sowie die Projektbeauftrage Julia Menne und LEADER-Regionalmanagerin Lina Dening bestaunten die Erneuerungen. Ein zentrales Informationsschild ist nun auch in Brailleschrift verfasst und bietet durch einen tastbaren Grundriss eine Orientierungshilfe für das weitläufige Bodendenkmal. Die Beschilderung der jeweiligen Gräber weist nun ebenfalls eine Benennung des Grabes in Brailleschrift auf. Außerdem bietet ein QR-Code die Möglichkeit Audio-Dateien abzuhören, die die Gräber beschreiben und Informationen bereitstellen.

Die Brailleschrift auf den neuen Informationsschildern bewerten die Mitglieder des Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen als gut leserlich. Man merke, dass auf die Ausprägung der Schrift und die Kontraste bei der Erarbeitung der Schilder großen Wert gelegt wurde. Auch der taktile Grundriss des Areals stößt auf Begeisterung. „Die Oldendorfer Totenstatt ist nun auch haptisch gut erlebbar und macht einen Besuch für Menschen mit Seheinschränkungen lohnenswert“, äußert sich Sascha Paul vom Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen glücklich.

Lina Dening, Regionalmanagerin der LEADER-Region Naturpark Lüneburger Heide freut sich ebenfalls: „Es ist toll zu sehen, dass mehrere Vereine der Region erfolgreich zusammengewirkt haben, um die Teilhabe von Menschen mit Seheinschränkungen zu ermöglichen“. Der Förderverein des Archäologischen Museums Oldendorf/Luhe ist Projektträger für die neue und inkludierende Beschilderung an der Oldendorfer Totenstatt und wurde bei der Umsetzung durch den Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen unterstützt. Die LEADER-Region Naturpark Lüneburger Heide, von Anfang an von der Projektidee überzeugt, beschloss eine Förderung mit EU-Mitteln. Aus dem LEADER-Topf der Naturparkregion Lüneburger Heide wurden 3.900 Euro von den insgesamt benötigten 6.900 Euro für die Umsetzung beigesteuert. Die Oldendorfer Totenstatt ist durch das Engagement des Fördervereins und der LEADER-Naturparkregion nun das erste Bodendenkmal in Niedersachsen, das auf die Bedürfnisse für Besucherinnen und Besucher mit Seheinschränkungen eingeht.

Über den Naturpark Lüneburger Heide

Der Naturpark Lüneburger Heide ist Modellregion für nachhaltige Entwicklung und wird durch einen gemeinnützigen Verein getragen, in dem sich die drei Landkreise Harburg, Heidekreis und Lüneburg sowie alle Kommunen im Städtedreieck Lüneburg, Soltau und Buchholz engagieren. Die Aufgaben des Naturparks Lüneburger Heide reichen von der Förderung von Maßnahmen zur nachhaltigen, naturgebundenen Erholung über die regionale Wertschöpfung bis zur Stärkung der Bildungsarbeit für nachhaltige Entwicklung und Aktionen zur Pflege der Kulturlandschaft. Mit einem großen Netzwerk aus vielen Partnerinnen und Partnern setzt der Naturpark seine Aufgaben um. Weitere Infos zum Naturpark Lüneburger Heide, seinen Aufgaben und Angeboten finden Sie auf der Internetseite www.naturpark-lueneburger-heide.de.