Ende April 2022 hat ein dreiköpfiges Scout-Team der Natura Event Redaktion eine viertägige Exkursion in eine der schönsten Regionen Schleswig-Holsteins unternommen. Bei diesem ersten Besuch an der Schlei besuchten und erkundeten die Scouts ausgiebig die östliche Schlei mit dem Kappelner Land und der Schleimünde. Die vielen Fotos, Videos geografischen Datenerfassungen und Eindrücke aus dieser Tour dienen der Portaitierung von Parks und Schutzgebieten der Region. Denn der überwiegende Teil der Schlei ist im Naturpark Schlei organisiert. Hier ist vorab ein erster kurzer Bericht.
Auch wenn die Bezeichnung nach streng wissenschaftlicher Definition nicht ganz korrekt ist, wird die Schlei allgemein als Ostsee-Förde oder Ostsee-Fjord bezeichnet. Die sich aus der heutigen norddeutschen Landmasse in Richtung nach Osten bis hin zur Ostsee hin erstreckende und heute mit Wasser gefüllte Rinne, wurde zum Ende der letzten Eiszeit von Gletscherkanten in die Landschaft gefräst. Wer sich dafür interessiert, wie aus dem baltischen Eis-Stausee vor 12 bis 15-tausend Jahren letztendlich die Ostsee entstand und wie sich die Landmassen formten, die heute Schleswig-Holstein bilden, der findet Antworten und Anregungen für weitere Recherchen im Naturerlebniszentrum Maasholm. Hier wird das historische Geschehen in diversen Schautafeln und anderen Exponaten anschaulich dargestellt. Das Naturerlebniszentrum nutzt die noch erhaltenen Gebäude eines ehemaligen Militärstützpunktes für verschiedene Ausstellungen und das umgebende Gelände für viele kleine Natur-Erlebnis-Events.
Die Schlei erstreckt sich heute von der Region um Schleswig und und das historische Heitabu mit einer Länge von über 42 Kilometern bis zur Schlei-Mündung in die Ostsee. Als Förde enthält sie Brackwasser. Das hört sich nur etwas unappetitlich an. Der Begriff Brackwasser bezeichnet nur die Tatsache, dass es sich um teils zurückströmendes Wasser aus der Ostseee mit geringem Salzgehalt handelt, welches regelmäßig durch Grundwasser und das aus einigen Zuläufen wie Bächen und Flüsschen einströmendes Süßwasser vermischt wird.
Weite Gebiete der wunderschönen Landschaft an der Schlei sind als Reservate und Schutzgebiete deklariert und für den Menschen nicht zugängig, denn die Anzahl der schützenswerten Flora und Fauna ist beträchtlich. Doch diese Schutzgebiete kommen in vielfältiger Weise den hier lebenden Menschen und den Touristen zugute. Denn die Landschaftsbilder an der Schlei sind oft beeindruckend und gelegentlich sogar atemberaubend. Der daraus resultierende Erholungswert ist immens. Entschleunigung passiert hier ganz automatisch, ob man will, oder nicht.
Wer die Schlei zum ersten mal touristisch erkunden und sich einen ersten Überblick verschaffen will, dem empfehlen wir, eine Schiffahrt von der Schleimündung aus bis hinein nach Schleswig zu unternehmen. Am besten auf dem Oberdeck des tollen Raddampfers “Schlei Princess”, der diese Tour täglich von Kappeln aus anbietet. Am östlichsten Punkt der Schlei, da, wo´s zur Ostsee raus geht, da steht auf einer ehemaligen Lotsen-Insel der Leuchtturm Schleimünde. Hier gibt es eine kurzen Aufenthalt, der die Gelegenheit bietet, sich mit der Weite der landschaft vertraut zu machen. Das alte Fischerdorf Maasholm mit seinem Sporthafen wird für aus- und zusteigende Passagiere angelaufen. Maasholm ist ein idealer Startpunkt für verschiedene Unternehmungen auf der aus historischer Sicht bedeutsame Halbinsel “Angeln”, die hier von der Schlei bis hinbauf zur Flensburger Förde reicht.
Foto-Gallerie zur Region Schlei und zum Naturpark Schlei
Anlegestelle in Kappeln
Kappeln an der Schlei im Naturpark Schlei
© Natura Event • emedia3 GmbH
Raddampfer “Schlei Princess”
Kappeln an der Schlei im Naturpark Schlei
© Natura Event • emedia3 GmbH
Klappbrücke in Kappeln
Kappeln an der Schlei im Naturpark Schlei
© Natura Event • emedia3 GmbH
Leuchtturm Schleimünde
Die Schleimündung im Naturpark Schlei
© Natura Event • emedia3 GmbH
Naturschutzgebiet Schleimündung
Die Schleimündung im Naturpark Schlei
© Natura Event • emedia3 GmbH
Naturschutzgebiet Schleimündung
Die Schleimündung im Naturpark Schlei
© Natura Event • emedia3 GmbH
Auf der Südseite der Schleimündung liegt das kleine Dorf Olpenitz, welches ehemals namensgebend für einen bedeutenden Marine-Stützpunkt war. Dieser wurde irgendwann aufgegeben und daraus entstand der heutige, zivile Hafen “Port Olpenitz”. Hier wurde viel investiert um seit 2006 den Ferienpark “Ostseeresort Olpenitz” mit Hotels, hunderten der unterschiedlichsten Ferienhäuser und einem Yachthafen entstehen zu lassen. Von Port Olpenitz aus erstreckt sich nach Süden hin einer der schönsten Strände der ganzen Region, der “Weidefelder Strand” mit getrennten Abschnitten für alle Interessenslagen und Nutzungsarten.
Die prägende Ortschaft der Region Östliche Schlei und einer der Standorte der Schlei-Schiffahrt ist Kappeln. Es lohnt sich, etwas Zeit zu inverstieren um das wunderschöne Städtchen mit seinen vielen kleinen Erlebenswürdigkeiten kennenzulernen. Fischliebhaber finden in Kappeln einige Restaurants, die einen Besuch wirlich lohnen. Man kann sich auch im Titelbild die drei Türme mit der Aufschrift AAL rechts in der Bildmitte merken. Das ist die Aal- und Fischräucherei von Fiete Föh und hier gibts die besten Fischbrötchen weit und breit – und vieles Meer. Wer zu Wasser die Schlei rauf will, der muss hier durch! Und wer wieder raus will, auch. Die Schleibrücke in Kappeln, eine zweiflügelige Doppel-Klappbrücke, gibt tagsüber stündlich um dreiviertel jeder Stunde den Weg für Boote frei. Die übrige Zeit hat der Straßenverkehr vorrang.
Eine weitere Klappbrücke, die auch ein Nadelöhr für die Schiffahrt darstellt, ist die Lindaunisbrücke. Eine Eisenbahnbrücke, die täglich 10 Minuten vor der vollen Stunde öffnet, wenn Schiffe da sind. Sie liegt rund 15 Km südwestlich von Kappeln in der Region zwischen Sieseby und Rieseby. Es lohnt sich, auch dieser mittleren Schlei-Region Aufmerksamkeit zu schenken und die landschaftlichen, historischen und kulturellen Angebote einfach zu genießen. Im historischen Dörfchen Sieseby gibt es eine Straße. Und eine handvoll reedgedeckter Fachwerkhäuser und -Höfe. Und zwei Gasthöfe und viel Natur. Man fühlt sich hier nach wenigen Minuten rund 200 Jahre in der Zeit zurück versetzt. Hier wurde quasi die Entschleunigung erfunden. Kommt man hier mit Einheimischen ins Gespräch und genießt womöglich gemeinsame einen schönen Tee (ja, Tee ist hierzulande schön, oder eben nicht…) sind drei Stunden rum wie nix, oder vier.
Doch die Schlei hat – wie alles – zwei Seiten, bzw. Ufer. Auch die tollen Landschaften oberhalb der Schlei sind unbedingt einen Besuch wert. Doch davon, und von der westlichen Schlei und von Heitabu und von Schleswig – berichten wir in einem zweiten Kurzbeitrag.
Wir haben viel Freundlichkeit von den Menschen im Kappelner Land erfahren. Und wir sind begeistert von der Natur in dieser Region und den unzähligen Möglichkeiten zu Outdoor-Aktivitäten. Wir mussten uns nach vier Tagen zunächst von der Schlei verabschieden, denn es gibt noch unzählige andere erlebenswerte Ziele in Deutschland, die wir noch in diesem Jahr besuchen wollen. Doch eins ist jetzt schon klar: Wir werden schon bald an die Schlei zurückehren.
Wir sagen an dieser Stelle ein ortsübliches “Moin” und Danke für eine tolle Zeit.
Die Scouts von Natura Event
Wir waren in unserem letzten Urlaub in der Schlei Region unterwegs und waren total überrascht und begeistert, wie schön es dort ist. Diese Ecke Deutschlands kann man sehr gut empfehlen und wir werden bestimmt wiederkommen.