Auch in der kalten Jahreszeit tut sich viel in der Tier- und Pflanzenwelt bei uns im Naturpark Frankenwald…
Es ist kalt geworden bei uns im Naturpark Frankenwald. Die Zugvögel haben sich schon lange auf den Weg in Richtung Süden gemacht, die Fledermäuse schlafen in ihren Winterquartieren und auch die selten gewordene Gelbbauchunke hat sich in unterirdische Erdhöhlen an Land zurückgezogen.
Nicht nur bei Tieren, sondern auch bei Bäumen und Sträuchern gibt es unterschiedliche Überwinterungsstrategien: Laubbäume, wie Buchen, Birken und Erlen, die ihre Blätter verlieren und den Wassertransport einstellen sowie immergrüne Pflanzen, die die Wasserverdunstung über die Blätter so regulieren, dass sie ihre Blätter behalten können. Andere wiederum haben mit Wachs überzogene Blätter, und Nadelbäume schützen sich vor zu hoher Wasserverdunstung durch die geringe Oberfläche ihrer Nadeln.
Einige Hecken im Naturpark Frankenwald zeigen sich vor allem bei frostigen Temperaturen in ihrer vollen Pracht! Hagebutten, Schlehen, Weißdorn und Vogelbeere leuchten durch ihre Früchte in bunten Farben und bieten den bei uns überwinternden Standvögeln wie beispielsweise Amseln, Grünfinken, Heckenbraunelle und Stieglitz neben Insekten auch zahlreiche Beeren, Samen und Nüsse als wichtige Nahrungsquellen. Da sie nicht nur Vögeln, sondern auch kleinen Säugetieren und Reptilien wie Eichhörnchen, Igeln und Eidechsen Schutz und Nahrung spenden, ist der Lebensraum Hecke ein wichtiges Element in unserer Kulturlandschaft.
Aber die Heckenstrukturen brauchen die richtige Pflege, damit sie all ihre Aufgaben im Naturhaushalt dauerhaft erfüllen können. Das „Auf-den-Stock-Setzen“, wie es bereits in früheren Zeiten praktiziert wurde, hilft, dass sich die Hecken immer wieder verjüngen können. Dies muss allerdings in Abschnitten durchgeführt werden, damit nicht jeglicher Lebens- und Nahrungsraum auf einen Schlag verloren geht. Für die Pflegearbeiten müssen zudem die Wintermonate von November bis März außerhalb der Vogelbrut genutzt werden.
Im Frühjahr und Sommer nisten zahlreiche Heckenbrüter wie beispielsweise der seltene Neuntöter im Geäst der Hecken, aber auch Amphibien und Reptilien nutzen sie als Wanderkorridore, um geschützt von einem Biotop zum anderen zu gelangen. Für Vögel und Fledermäuse wiederum dienen Hecken auch als Wegweiser.
Doch nicht nur Tiere und Pflanzen schätzen solche Landschaftselemente, sondern auch der Mensch profitiert von ihnen. Hecken können Ackerboden vor Wind und Wassererosion schützen, als Hackschnitzel Verwendung finden und halten kulinarische Leckerbissen für uns bereit. Die Früchte schmecken traumhaft gut als Hagebuttenkonfekt, Wildfruchtlikör, ausgebackene Hollerblüten oder Schlehensenf. Doch Vorsicht ist geboten, denn nicht alle Früchte sind zum Verzehr geeignet.
Wer neugierig geworden ist, für den hat unser Team noch eine kleine Weihnachtsgeschenkidee: Das Buch „Landschaft die schmeckt, Vielfalt für Natur und Gaumen im Naturpark Frankenwald“ bietet saisonale Rezeptideen aus regionalen Zutaten. Diese werden mit Bildern und informativen Beschreibungen über verschiedene Landschaftselemente, wie beispielsweise die Hecke, ergänzt.
Erhältlich ist das Buch zum reinen Selbstkostenpreis von neun Euro in vielen Verkaufsstellen, die auf der Webseite www.naturpark-frankenwald.de/wissenswertes/publikationen/ einzusehen sind. Aber auch eine Bestellung in der Geschäftsstelle per Telefon unter 09261 678290 oder per Mail unter naturpark.frankenwald@lra-kc.bayern.de ist möglich.
Text & Foto: Naturpark Frankenwald