Die Süßdolde ist eine winterharte Staude, die aus Mittel- und Nordeuropa stammt und in Hochstaudenfluren, Ackergräben, an Waldrändern und auf nährstoffreichen, Wiesen und Weiden wächst. Die Pflanze duftet nach Myrrhe, Moos, Wald und nach Anis. Die Süßdolde bevorzugt humosen, nährstoffreichen, frischen bis feuchten Boden, auf sonnigen bis schattigen Standorten, z. B. unter größeren Bäumen oder Sträuchern. Kalkhaltigen Untergrund bevorzugt sie. Für die Vermehrung sind im Herbst die Samen ins Freie auszusäen, bitte nur mit wenig Erde bedecken, denn die Samen benötigen nach der Aussaat einen Kältereiz (Kaltkeimer), ehe sie im Frühjahr keimen. Dann ist auch die Teilung älterer Pflanzen möglich. Wurzelbruchstücke wachsen auch problemlos an, solange eine Blattknospe vorhanden ist.

Ab März können die süßlich schmeckenden Blätter bis in den Herbst für Kräuterdips, Salate, Müsli, Suppen, als Tee, Gewürz etc. verwendet werden. Die ca. 60 cm bis 150 cm hoch wachsende Staude blüht ab Mai mit weißen Doldenblüten. Aus den Blüten entwickeln sich ca. 2 bis 3 cm lange und etwa 3 mm breite Samen bzw. Früchte, die im Frühsommer, im grünen Zustand herrlich nach Anis schmecken. Gerade dann werden die zarten, süßlich nach Lakritz schmeckenden Samenkörner besonders gerne von Kindern vernascht. Im gereiften Zustand im Herbst, haben die schwarzbraunen, harten Samen einen nussigen Geschmack. Die gereiften Samen können zerquetscht auch als Möbelpolitur verarbeitet werden. Das getrocknete Kraut ergibt einen leckeren Tee und ist ideal für Kräutersalz, Essig, Öle etc.
Die Inhaltstoffe sind vor allem ätherische Öle wie Anethol, Limonen, Myrcen oder Estragol, Vitamine, Mineralstoffe und Öle in den Samen. Die Extrakte aus der Wildpflanze werden gegen Husten oder Magenschmerzen eingesetzt. Der Süßdolde werden auch blutreinigende, appetitanregende und verdauungsfördernde sowie eine antibakterielle und antioxidative Wirkungen zugeschrieben.

Tipp: Wurzel-Gemüse

Im Herbst können die Wurzeln ausgegraben werden und geschält als Wurzelgemüse wie Möhren, für Eintöpfe oder roh für Dressing, Saucen etc. zubereitet werden.
Die Wurzeln können in Alkohol angesetzt auch als mildes Antiseptum und Verdauungshilfe verwendet werden. Ebenso können die unreifen Samen in Essig oder die reifen Samen in Obstedelbränden aufbewahrt werden. Für Insekten, Wildbienen & Co. stellt die Pflanze eine beliebte Nahrungsquelle dar.

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Foto: © Naturpark Saar-Hunsrück Baumschule Horstmann