Naturschauspiel der Extraklasse: Die anstehende Wollgrasblüte macht aus heimischen Mooren silbrig-weiße Teppiche
Mit der bevorstehenden Blüte des Scheiden-Wollgrases (Eriophorum vaginatum) in den Hochmooren des Thüringer Waldes, verwandeln sich sonst dunkelgrüne Moosflächen in auffällige silbrig-weiße Teppiche. Denn die 30-50 cm hohe Charakterpflanze vieler heimischer Moore bildet dann einen Fruchtstand mit typisch hellen, watteartigen Hüllfäden aus. Es mutet an, als habe jeder Blütenstiel ein Wollmützchen aufgesetzt. Leider dauert dieses Naturschauspiel der Extraklasse nur wenige Wochen.
Charakterart vieler Moore
„Während die Pflanze über die kälteren Monate hinweg eher ein bescheidenes Aussehen zeigt, präsentieren sich nun die Thüringer Hochmoore alsbald in einem silbrig-weißen Kleid“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Das Scheiden-Wollgras, auch Moorwollgras genannt, gehört zur Familie der Sauergrasgewächse und ist eine der wenigen Pflanzen, die auf den nährstoff-, basen- und kalkarmen, sauren Moorböden ausgezeichnet gedeihen kann. Innerhalb der flächig vorkommenden Torfmoose bildet sie, neben der Moos- und Krähenbeere, größere Horste aus. Das Scheiden-Wollgras unterstützt die Torfbildung zusätzlich, da ihre abgestorbenen, ligninreichen Pflanzenbestandteile zu Fasertorf werden.
Dieses jährliche Naturschauspiel ist immer ein guter Grund, wieder die Hochmoore des Thüringer Waldes zu besuchen.
Foto: Thomas Stephan