Wölfe im Nationalpark Bayerischer Wald
Seit den 1990er Jahren gibt es wieder Wölfe in deutschen Wäldern. Etwa genau so lang gibt es die Diskussion über die ausgehende Gefahr der Tiere und nun wird diese Debatte durch ein Ereignis vom vergangenen Freitag (06.10.2017) neu entfacht.
Der Bayerische Rundfunk berichtet: Unbekannte öffneten am vergangenen Freitag das Tor zum Wolfsgehege im Nationalpark. Freilebende Wölfe gelten als scheu und meiden den direkten Kontakt mit Menschen – anders sieht das bei Wölfen aus, die in einem Gehege leben und den Kontakt zu Menschen gewohnt sind.
Der böse Wolf und die Politik
Die Parkverwaltung reagierte sofort und setze Treiber ein, die die entflohenen Tiere zurück ins Gehege treiben sollten. Die Beteubung der Tiere mit Narkose-Pfeilen scheiterte, so dass die Parkverwaltung entschied, dass die Wölfe im Zweifelsfall erschießen zu lassen. Der Verein “Pro Nationalpark” bestärkt die Entscheidung der Parkverwaltung. Ein Angriff auf Menschen schadet der Debatte über Wölfe in Deutschland mehr, als die Tiere abzuknallen.
Jan F. Turner arbeitete seid drei Jahren als ehrenamtlicher Waldführer im Nationalpark. Aus Protest gegen die Wolfsabschüsse hat er nun seinen Dienst quittiert. Die Parkverwaltung setzte rund 30 Treiber ein, um die Tiere einzufangen. Es wären mehr als 100 Treiber nötig gewesen bei solch einem großen Gebiet, kritisiert Turner. Einer der Wölfe konnte den Treibern problemlos entkommen, da die Abstände zwischen den Treibern viel zu groß waren.
Jedes Jahr werden in Deutschland etwa 30.000 bis 50.000 Menschen von Hunden gebissen, aber niemand von einem Wolf, zitierte FOCUS Online Jan Turner.
Zwei der Tiere seien schon erschossen, ein weiterer wurde von einer Regionalbahn getötet, berichtet FOCUS Online weiter.